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Karl Czischka

Bericht

    Fakten über ein Unternehmen der deutschen Zündholzindustrie Deutsche Zündholz-Fabriken Aktiengesellschaft Berlin (D.Z.F.A.G). (Für diese Zusammenfassung wurden Berichte ausgewertet aus: Die Deutsche Zündholzzeitung (1921-1942) / Deutsche Zündwarenzeitung (1929-1944) / Materialsammlung K.-M. Raschke / Zeitungs- und andere Artikel usw.)

    Das Ausgangsunternehmen für diese Gründung war die im Jahre 1890 durch Hermann Priester in Leborc gegründete Kohlenzünderfabrik, die also mit Zündhölzern noch gar nicht zu tun hatte. Im Warenzeichenregister von 1886 gibt es bereits die Eintragung, dass Priester eine Fabrik hatte für Presskohle, Trockenbrikett und Kohlenanzünder. Im Register von 1890 gibt es den Eintrag, dass es sich um Herstellung und Vertrieb von Zündhölzern handelt. Die uhrsprünglich Gründung von Priesters Betrieb ist also umstritten.

    Es soll Priesters Bekanntschaft mit dem Mitinhaber der Maschinenfabrik A. Roller (G. Thieme) gewesen sein, die ihn bewogen hat, seinen Betrieb auf Zündholzproduktion umzustellen. Die dafür notwendige Ausrüstung übernahm die Firma Roller, die schon seit 1855 bestand, aber erst 1869 vom neuen Eigentümer Ruhmer die Herstellung von Zündholzmaschinen aufnahm. 1898 wurde Priesters Betrieb mangelns eigener finanzieller Mittel in eine Aktiengesellschaft umgewandelt mit einem Kapital von einer Million Goldmark. Schon 1899 erfolgte dann der Kauf der Zündholzfabrik Adolf Schönfeld in Lauenbrug / Elbe. Der neue Firmenname lautete nun „Deutsche Zündholzfabriken A.G Lauenburg / i. Pommern“.

    1900 wurde die Zündholzfabrik Tatarsky & Sohn in Vordamm / Pommern aufgekauft. 1902 wurde das stillgelegte Werk der Diamond Match-Co. in Mannheim / Rheinau aufgekauft. In den Jahren 1909/10 setzte sich der Generaldirektor Priester gemeinsam mit dem Generaldirektor Neubronner von der UNION Ausgsburg für die Schaffung eines deutschen Zündholz-Syndikates ein. Das Vorhaben scheiterte durch die Arbeit von sog. Aussenseiter-Unternehmen. Nach vielerlei Transaktionen legte Priester 1920 seim Amt neider un Adolf Nau von der Allgemeinen Zündholz-Export-Zentrale in Hamburg übernahm den Vorsitz.

    1921 wurde durch die DZFAG die „Zündholz-Verkaufs-GmbH“ in Berlin gegründet. Ab Juli 1923 ruhte in fast allen Werken die Arbeit. Die Lagerbestände waren beträchtlich angewachsen. Zum 1.1.1924 stellte die DZFAG ihr Kapital auf Goldmarkbasis um und verringerte es von 48 Mio auf 3.180.000 Mark und man ging dann wieder verstärkt zu Werkankäufen über. U.a. wurde am 1.12.1924 die Firma A. Weinreich & Co. Berlin übernommen, obwohl dieses Werk ausschließlich pyrotechnische Erzeugnisse herstellte. Und so ging es weiter bis zur Reorganisation des Konzerns mit der aus dem Gesellschaftsbeschluss vom 19.06.1926 herbeigefügten Fusion folgender Gesellschaften zur „Neuen DZFAG“:

  1. Deutsche Zündholzfabriken Ag Hamburg
  2. Stahl & Nölke A.G. Hamburg
  3. Mitteldeutsche Zündholzfabriken AG Hamburg
  4. Friedrich Speitel AG Neustadt/Rennsteig
  5. Königberger Zündholzfabrik AG
  6. Niederdeutsche Zündholzfabrik Albrandt & Heltnorth GmbH Kassel /Niederkaufungen
  7. Märkische Zündwarenfabrik Behrmann & Himmelhoch Henickendorf.
    Damit war in Endkonsequenz erreicht, dass die Zündholzinteressen des Kreuger-Trusts, in Deutschland in drei Gesellschaftenzusammen gefasst waren:
der DZFAG
derNorddeutschen Zündholz AG.(NDZAG)
der Süddeutschen Zündholz AG. (SDZAG)
Als Holdin- und Exportgesellschaft fungierte die AZEZ weiter.
    Die fakten zum Weg zum deutschen Zündwarenmonopol und die sog.Kreugerwirren und die Weiterentwicklung unter Monopolschutz sollen hier zunächst ausgespart bleiben.

    Aber es sollen abschließend einige Übersichten über die Mitgliedsfirmen der Deutsche Sicherheits-Zündholz-Konvention und der Deuschen Zündholz-Verkaufs AG Berlingebracht werden.

    I.Mitgliedsfabriken der Deutschen Sicherheits-Zündholz-Konvention:
- A.G. UNION Augsburg Werke: Augsburg,Deggendorf,Habelschwerdt
- Deutsche Zünholzfabriken A.G. Werke: Lauenburg/Pommern, Vordamm, Mannheim/Rheinau
- Stahl & Nölke A.G. Kassel Werke: Kassel, Mainz/Kostheim
- Anhaltische Zündholzfabrik Meintz & Bischof Coswig/Anhalt
- Habelschwerdter Zündwarenfabrik Carl Grübel
- Gadamer & Jäge Dittersbach
- Fabrik chemischer Zündwaren Patschkau, Julius Huch Patschkau
- F. L. Dietzel, Habelschwerdt
- A. Järschke, Reichenstein
- Adolf Schönfeld, Dampfzündholzfabrik F. Hack Nachf. in Lauenburg / Elbe
- Westfälische Zündwarenfabrik Ahaus, Inh. Joseph Kurtz
- Westfälische Zündwarenfabrik Spandau, Inh. Joseph Kurtz
- Zündwarenfabrik Starcke & Co Meile
- Chemische Zündwarenfabrik, Max Pohl & Söhne, Zanow
- Zanower Zündwarenfabrik August Kolbe & Co. Zanow
- Danziger Zündwarenfabrik C. Bunkowski, Danzig / Schellmühl
- J. Ladendorff, Allenstein
- F. Haurwitz & Co. Königsberg
- Hannoversche Zündholz-Compagnie AG.Hannover
- F. P. Hamberger GmbH, Rosenheim
- Gebr. Müller in Regen
- Johann Salm & Co Hitdorf
- Gebrüder Jauch, Schwenningen
- Zündwarenfabrik B. Benedick Albers-weiler
- Otto Laddey, Zündwarenfabrik GmbH Gernrode
- Chemische Fabrik Geiger & Braun Inh. G. Hueff, Pfungstädt
- L. Reichenbach, Darmstadt
- W. L. Schumann, Gernrode
- Robert Schuster GmbH, Olbernhau
- J. G. Reichhardt, Schmiedeberg
- Friedrich Speitel. Neustadt/Rennsteig
- Wilhelm Jäsche, Altberun
- Chemische Fabrik GmbH Ziegenhals
- W. Schröter, Wieda
- Wilhelm Tilly Nacht., Wolfshagen/Hara
- Paul Tepel, Patschkau
- J. Schäfer, Pfungstadt
- A. Nöller, Pfungstadt
- J. Gandenberger Pfungstadt
- Otto Miram, Kassel
- Sächsische Zündwarenfabrik Carl Meyer, Olbernhau
- Robert Langbein, Riesa
- Robert Langbein, Cursdorf
- Dampfzündholzfabrik Gebr. Pötschke, Waldheim
    II. Mitgliedsfirmen der Deutschen Zündholz-Verkaufs AG Berlin
Schwedische Gruppe:
- Werk Leborc
- Werk Lauenburg / Elbe
- Werk Mannheim / Rheinau
- Werk Ahaus
- Werk Berlin Malchow
- Werk Coswig / Anhalt
- Werk Kassel
Norddeutsche Zündholz AG Berlin
- Werk Sianow   (Max Pohl und Söhne)
- Werk Gluchoazy
- Werk Gernrode
Süddeutsche Zündholz AG Berlin
- Werk Augsburg
- Werk Deggendorf-Marienthal
- Werk Bystrzyca
Deutsche Gruppe:
- Bauer & Schönenberger AG Schnellingen/Baden
- Christoph Büttel GmbH Pfungstädt / Hessen
- Gebr. Dietzel AG Meckesheim / Neckar
- Habelschwerdter Zündwarenfabrik Carl Grübel GmbH Bystrzyca
- Industriewerke F.P. Hamberger GmbH Rosenheim
- Johann Hubloher AG Grafenwiesen
- J. Ladendorff Olsztyn
- Sächsische Zündholzfabrik Carl Meyer Olbernhau
- Johann Wißler Groß-Ostheim bei Aschaffenburg
- Westerwälder Zündholzfabrik AG Altenkirchen
- Zündholzfabrik Albersweiler Benedick Haupt & Co
- J. M. Fitzen Hitdorf
- Johann Salm & Co. Hitdorf
- Julius Huch GmbH Paczkow
- A. Jaerschke Zloty Stok
- Rexroth-Lynen AG Michelstadt-Odenwald
- H. Hassenzahl Sohn Pfungstadt-Hessen
- Robert Langbein Riesa
- August Speitel Lichtenau
    III. Grosseinkaufsgenossenschaft D. Konsumvereine Hamburg
- Werk Lauenburg / Elbe
- Werk Riesa

© Karl Czischka, 2006
Reprinted from "Alte Schachtel" newspaper, 2/2006
Presented by Victor Tissen

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